Neue Regelung zur Solarspitzenlast – Herausforderungen und Kosten
Die deutsche Bundesregierung plant, ab dem 1. Januar 2025 die Förderung für neue Solar- und Windkraftanlagen bei negativen Strompreisen auszusetzen. Ziel ist es, die steigenden Kosten der Ökostrom-Förderung zu begrenzen, die im Jahr 2024 voraussichtlich 19,4 Milliarden Euro betragen werden. Hintergrund ist das zunehmende Problem negativer Strompreise, die in den ersten Juli-Tagen 2024 bereits 38 Stunden lang auftraten.
Technische Herausforderungen bei der Umsetzung
Während das Vorhaben politisch beschlossen werden soll, bestehen erhebliche technische und regulatorische Herausforderungen:
- Fehlende Steuerungssysteme für gezielte Abschaltung
- Unzureichende Energiespeicher
- Keine klar definierten rechtlichen Mechanismen
Kritik von Experten
Energieexperten sehen in der geplanten Maßnahme eine unzureichende Lösung. Statt die Ursache des Problems – das fehlende Netz- und Speichermanagement – zu adressieren, werde lediglich eine kurzfristige Kostenreduktion angestrebt.
Zukunftsperspektiven
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes sind folgende Maßnahmen nötig:
- Ausbau von intelligenten Netzen (Smart Grids)
- Erweiterung von Energiespeichern
- Gesetzliche Anpassungen für klare Regelungen
Praxisrechnung: Auswirkungen auf eine 10-kWp-Anlage
Eine Beispielrechnung zeigt, wie sich das Gesetz finanziell auswirkt:
Annahmen:
- Photovoltaikanlage: 10 kWp
- Jährlicher Stromertrag: 10.000 kWh
- Eigenverbrauch: 30 % (3.000 kWh)
- Einspeisung ins Netz: 70 % (7.000 kWh)
- Einspeisevergütung aktuell: 7,95 Cent/kWh
- Negative Strompreise: 5 % der Zeit im Jahr
Berechnung der finanziellen Einbußen:
- Einspeisevergütung ohne Gesetz: 7.000 kWh × 0,0795 €/kWh = 556,50 € Einnahmen
- Anteil der Einspeisung während negativer Preise: 5 % von 7.000 kWh = 350 kWh
- Einnahmeverlust durch das Gesetz: 350 kWh × 0,0795 €/kWh = 27,83 € weniger Einnahmen pro Jahr
Zusammenfassung der finanziellen Auswirkungen:
Szenario | Einnahmen durch Einspeisung | Verlust durch das Gesetz |
---|---|---|
Ohne Gesetz | 556,50 € | 0 € |
Mit Gesetz (5 % negative Preise) | 528,67 € | -27,83 € |
Fazit
Das neue Gesetz würde für eine typische 10-kWp-Anlage zu einem Einnahmeverlust von ca. 28 € pro Jahr führen. Kurzfristig sind die finanziellen Auswirkungen gering, doch wenn der Anteil negativer Preise steigt, könnten die Verluste erheblich wachsen. Betreiber größerer PV-Anlagen oder Unternehmen wären besonders betroffen.